Viel mehr als Köttbullar! „Nordic. Das Kochbuch“

Skandinavien, der europäische Norden überhaupt, findet immer mehr Fans. Das Schulsystem, die Lebensstandards seien dort, so heiß es, viel besser als sonst wo. Seit der Fußball-WM wissen wir auch, dass in Island die coolsten Kicker leben. Und auch in Sachen Essen und Küche hat sich der Norden in den letzten Jahren gemacht. Und gezeigt, dass es dort viel mehr zu Genießen gibt, als Lachs und Lakritze. Nun ist für die Freunde der nordischen Küche ein neues Kochbuch auf dem Markt. Ein Mammutwerk mit über 700 Rezepten.

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Es ist ein erstaunliches Buch. Da finden sich Rezepte und Tipps wie etwa dieser: "Wie man geräucherte oder gegrillte Neunaugen isst". Die Empfehlung dazu – den Fisch, am Schwanz beginnend, wie einen Hotdog essen, denn diese Fische haben keine Gräten. Sie sehen eher wie Würmer aus und sind in Schweden und Finnland sehr beliebt. Einige Seiten weiter – ein Rezept für Blutpudding. Dann aber etwas Harmloses, Hausmannskost-Rezepte wie dänischer Rührkuchen oder Hackbraten. Zwischendurch gibt es Fotos. Keine schicken Hochglanzbilder, sondern eher solche, die man selber im Urlaub macht. Landschaften, Schnappschüsse von Menschen bei der Arbeit oder beim Essen, Töpfe auf dem Tisch. Absolut unaufgeregte Bilder, die aber viel Stimmung verbreiten. Das Buch ist sehr schwer, sehr dick. Hat sehr viel Text. Es ist eine Art ein Enzyklopädie der nordischen Küche. Von Island über Grönland und die Färöer Inseln bis nach Dänemark.

 

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Der Autor Magnus Nilsson hat ganze Arbeit geleistet. Er ist Küchenchef im Zwei-Sterne-Restaurant Fäviken, das zu den 25 besten Restaurants der Welt zählt.

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Grillen im Seetang. Foodkonzepte aus dem Norden.

Beim Thinking about Food Symposium im Felleshus der Nordischen Botschaften wurde nicht nur über die Trends und die Zukunft des Essens gefachsimpelt, sondern auch genascht.

 

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Grillen mit Zitronengras – zubereitet vom finnischen Koch und Insekten-Feinschmecker Topi Kairenius. (Erkenntnis einer kulinarischen Abeuteuererin: Finnische Grillen sind zwar kleiner als die asiatischen, dafür sind sie aber auch leichter zu kauen.)

 

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Ein Schluck Kraftbrühe aus einem Zwiebelblatt schlürfen. Na ja, eher unpraktisch… Und eine Zwiebel bleibt  eine Zweibel, selbst wenn sie mit lila Kresse dekoriert wird.

 

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Salz, Salz, Salz. In Island macht man Salz mit Rhabarber und Heidelbeere. Hübsch. Richtig gut schmecken tut aber eher das unspektakuläre fabrlose Rauchsalz.

 

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Der Schinken vom norwegischen Lamm hat eine tiefe rubinrote Farbe und eine typische Hammel-Note im Abgang. Wer´s mag, wird ihn lieben.

 

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Algenpesto – inzwischen fast schon ein Klassiker. Auf Kneckebrot aber doch besser, als zur Pasta.