Von 300 Chefs, die in Deutschland aktuell mit einem oder mehr Michelin-Sternen ausgezeichnet wurden, sind nur neun Frauen. Das entspricht einer Frauenquote von drei Prozent in der Spitzengastronomie.
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Strudelka: Ein Schmähbericht über den Besuch im „original Wiener Strudelcafé“ im Wedding.
Wenn ein Café sich Strudelka in Anlehnung an das legendäre Hawelka in Wien nennt, könnte man vermuten, die Café-Betreiber würden zumindest einen Versuch unternehmen, dem Original in irgendeiner Weise Tribut zu zollen. Zumal Strudelka sich auf der Internetseite als das „original Wiener Strudelcafé“ vorstellt.
Nun, ist das Hawelka im 1. Wiener Bezirk ein schummriges Lokal, mit dunklem Holz und runden Bistro-Tischen mit weißen Marmorplatten, an den Wänden hängen dort Plakate alter Filmklassiker und die Besucher stecken ihre Nasen in Tageszeitungen. Strudelka befindet sich in Berlin-Wedding in der Sparrstraße. Aber das ist nicht das Problem.
Hochprozentiges Lesevergnügen: Liquid Berlin. Die Stadt trinkt. Ein Reiseführer durch die Berliner Bar- und Spirituosenszene.
Dass Berlin so´ne Art Hauptstadt der experimentellen und trendigen Küche ist, weiß man schon. Aber auch was das Trinken angeht, kann die Stadt sich sehen lassen. In Berlin gibt es rund 900 Kneipen und 190 Bars – und da wird nicht nur Berliner Kindl und Berliner Weiße serviert. Eine innovative Bar-Szene, experimentelle und traditionelle Spirituosenherstellung, Kraft-Bier-Brauereien – es gibt viel zu trinken in der deutschen Hauptstadt. Es wurde also Zeit, der Trinkkultur Berlins in einem Buch zu huldigen: Liquid Berlin. Die Stadt trinkt.
Ein kleiner Einblick in die Szene
Wer ein Rezeptbuch für Cocktails erwartet, wird nicht enttäuscht. Liquid Berlin kredenzt ein paar richtig nette Rezepte für coole Drinks. Allem voran – Happy Hipster, eine Berliner Kreation auf Basis des alten Berliner Kräuterlikörs Mampe, der nach langer Zeit wieder produziert wird. Oder eine spannende Neu-Entwicklung der Berliner Weiße. Ohne dem Schuss Waldmeistersirup, dafür aber mit Kümmel und Sauerampfer-Sorbet serviert.
Viel mehr als Köttbullar! „Nordic. Das Kochbuch“
Skandinavien, der europäische Norden überhaupt, findet immer mehr Fans. Das Schulsystem, die Lebensstandards seien dort, so heiß es, viel besser als sonst wo. Seit der Fußball-WM wissen wir auch, dass in Island die coolsten Kicker leben. Und auch in Sachen Essen und Küche hat sich der Norden in den letzten Jahren gemacht. Und gezeigt, dass es dort viel mehr zu Genießen gibt, als Lachs und Lakritze. Nun ist für die Freunde der nordischen Küche ein neues Kochbuch auf dem Markt. Ein Mammutwerk mit über 700 Rezepten.
Es ist ein erstaunliches Buch. Da finden sich Rezepte und Tipps wie etwa dieser: "Wie man geräucherte oder gegrillte Neunaugen isst". Die Empfehlung dazu – den Fisch, am Schwanz beginnend, wie einen Hotdog essen, denn diese Fische haben keine Gräten. Sie sehen eher wie Würmer aus und sind in Schweden und Finnland sehr beliebt. Einige Seiten weiter – ein Rezept für Blutpudding. Dann aber etwas Harmloses, Hausmannskost-Rezepte wie dänischer Rührkuchen oder Hackbraten. Zwischendurch gibt es Fotos. Keine schicken Hochglanzbilder, sondern eher solche, die man selber im Urlaub macht. Landschaften, Schnappschüsse von Menschen bei der Arbeit oder beim Essen, Töpfe auf dem Tisch. Absolut unaufgeregte Bilder, die aber viel Stimmung verbreiten. Das Buch ist sehr schwer, sehr dick. Hat sehr viel Text. Es ist eine Art ein Enzyklopädie der nordischen Küche. Von Island über Grönland und die Färöer Inseln bis nach Dänemark.
Der Autor Magnus Nilsson hat ganze Arbeit geleistet. Er ist Küchenchef im Zwei-Sterne-Restaurant Fäviken, das zu den 25 besten Restaurants der Welt zählt.
Stadt Land Food Festival 2016: Satt Lecker Gut
Inzwischen zum dritten Mal findet das Stadt Land Food Festival rund um die Markthalle IX in Berlin-Kreuzberg statt. Im Rahmen der "Wir haben es satt" Konferenz diskutieren Landwirte und Food-Aktivisten die Wege in die faire und nachhaltige Produktion und den aktuellen Markt. Ansonsten geht es ums Schlemmen, Lernen und Genießen.
Rund um die alte Markthalle reihen sich Stände und Auslagen aneinander. Alles ist bunt, lecker, achtsam produziert und liebevoll verpackt.
Seltene Schätzchen wie Blauschimmelkäse in Zimtkruste schmecken hier genau so wie ein Kartoffelbrötchen oder eine selbstgepulte nordische Krabbe. Händler und Produzenten erklären ihre Arbeitsweise und verraten ihre Geheimnisse. Ein Besuch ist ein Muss am Ernte-Dank-Wochenende.
Edelpilze aus brandenburgischer Züchtung. Ein Rausch des Geschmackssinns.
Und wieder eine neue Erfindung eines Berliner Food-Quereinsteigers – eine Kreuzung aus Splitterbrötchen und Muffin. Schmeckt.
Wenn Käse zur Religion wird… Dann gibt es statt Hostien Raclette.
In der Markthalle IX: Einem Metzger bei der Arbeit zugucken und durch die Kopfhörer seinen Erklärungen lauschen. Danach gibt es um die Ecke die frischgemachte Wurst zum kosten.
Sahne, Butter, Käse – alles kann man selber machen. Workshops bietet das Stadt Land Food Festival en masse.
Fermentieren ist das neue Backen und Imkern in einem. Und, ehrlich, es ist sooo viel einfacher!
Wie man Kohlrabi und Weißkraut einlegt, lernt man gleich vor Ort.
Stadt Land Food Festival.
1. – 3. Oktober in und um die Markthalle IX.
http://stadtlandfood.com/
https://markthalleneun.de/stadt-land-food-festival/
Grillen im Seetang. Foodkonzepte aus dem Norden.
Beim Thinking about Food Symposium im Felleshus der Nordischen Botschaften wurde nicht nur über die Trends und die Zukunft des Essens gefachsimpelt, sondern auch genascht.
Grillen mit Zitronengras – zubereitet vom finnischen Koch und Insekten-Feinschmecker Topi Kairenius. (Erkenntnis einer kulinarischen Abeuteuererin: Finnische Grillen sind zwar kleiner als die asiatischen, dafür sind sie aber auch leichter zu kauen.)
Ein Schluck Kraftbrühe aus einem Zwiebelblatt schlürfen. Na ja, eher unpraktisch… Und eine Zwiebel bleibt eine Zweibel, selbst wenn sie mit lila Kresse dekoriert wird.
Salz, Salz, Salz. In Island macht man Salz mit Rhabarber und Heidelbeere. Hübsch. Richtig gut schmecken tut aber eher das unspektakuläre fabrlose Rauchsalz.
Der Schinken vom norwegischen Lamm hat eine tiefe rubinrote Farbe und eine typische Hammel-Note im Abgang. Wer´s mag, wird ihn lieben.
Algenpesto – inzwischen fast schon ein Klassiker. Auf Kneckebrot aber doch besser, als zur Pasta.
Clean Eating: Das Essen bleibt sauber.
Beim Clean Eating-Trend geht es um mehr, als ums Händewaschen vorm Abendbrot. Die Anhänger des "sauberen Essens" achten auf unbehandelte Lebensmittel, die ohne künstliche Zusätze zubereitet werden. Soweit die Theorie. Für einen Praxistest habe ich das Daluma in Berlin-Mitte aufgesucht.
Erst wollte die Bedienung mich für ein Chia-Pudding gewinnen, aber mir war es nach was Deftigem und so hatte ich Quinoa, das südamerikanische Wundergetreide, mit bunten Möhrenstreifen und Zedernkernen bestellt, alles gewürzt mit Koriander, Limette und Schwarzkümmel. Es machte gut satt, war sehr hübsch anzusehen.
Next Organic Berlin. Unterwegs auf der Messe für neue Lebensmitteltrends
Stadt Land Food – Festival in der Berliner Markthalle IX
Der grüne Smoothie mit Wildkräutern, Spinat und Avocado ist die ideale Stärkung für einen Spaziergang entlang der Verkaufszelte und Auslagen auf dem Stadt Land Food-Festival in der Markthalle Neun im berühmten Kiez SO36 in Berlin kreuzberg. An einer Ecke wird der Biokaffee in verschiedenen Röstungen gekostet, an der anderen enthüllt ein bayerischer Müller die Geheimnisse des echten Vollkornmehls.
http://www.funkhauseuropa.de/themen/essen/culinaria460.html