Ligia Lewis: „Berlin ist nicht mein Zuhause, aber der Ort, wo ich tun kann, was ich will.“

Ligia Lewis ist eine feste Größe in der Berliner Tanzszene. 2015 gewann sie mit ihrer in Berlin kreierten Choreografie Sorrow Swag den renommierten Prix Jardin d’Europe beim ImPulsTanz Festival in Wien. Ein Ritterschlag in der europäischen Tanzcommunity. Am 24. November 2016 präsentierte die Amerikanerin ihr e zweite große Choreografie Minor Matter im Hebbel am Ufer. Ein Besuch bei der Probe

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Ligia Lewis sitzt vorne auf der Bühne und liest vom Display ihres Handys einen Text ab. Eine Passage aus Herman Melvilles Erzählung Bartleby, der Schreiber, in der ein weltentrückter Angestellter sich seiner Arbeit, seinem Umfeld und schließlich dem Leben verweigert – immer mit dem sanftmütigen Spruch „Ich möchte lieber nicht“. „ I´d prefer not to“.

"Wir spielen mit westeuropäischen Bildern."

Der Text geht in Tanz über, Ligia Lewis und einer ihrer beiden Tanzpartner trippeln entlang der Bühnenkante, während der andere Maurice Béjarts Choreografie zum Ravels Bolero paraphrasiert:

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Stadt Land Food Festival 2016: Satt Lecker Gut

Inzwischen zum dritten Mal findet das Stadt Land Food Festival rund um die Markthalle IX in Berlin-Kreuzberg statt. Im Rahmen der "Wir haben es satt" Konferenz diskutieren Landwirte und Food-Aktivisten die Wege in die faire und nachhaltige Produktion und den aktuellen Markt. Ansonsten geht es ums Schlemmen, Lernen und Genießen.

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Rund um die alte Markthalle reihen sich Stände und Auslagen aneinander. Alles ist bunt, lecker, achtsam produziert und liebevoll verpackt.

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Seltene Schätzchen wie Blauschimmelkäse in Zimtkruste schmecken hier genau so wie ein Kartoffelbrötchen oder eine selbstgepulte nordische Krabbe. Händler und Produzenten erklären ihre Arbeitsweise und verraten ihre Geheimnisse. Ein Besuch ist ein Muss am Ernte-Dank-Wochenende.

 

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Edelpilze aus brandenburgischer Züchtung. Ein Rausch des Geschmackssinns.

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Und wieder eine neue Erfindung eines Berliner Food-Quereinsteigers – eine Kreuzung aus Splitterbrötchen und Muffin. Schmeckt.

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Wenn Käse zur Religion wird… Dann gibt es statt Hostien Raclette.

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In der Markthalle IX: Einem Metzger bei der Arbeit zugucken und durch die Kopfhörer seinen Erklärungen lauschen. Danach gibt es um die Ecke die frischgemachte Wurst zum kosten.

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Sahne, Butter, Käse – alles kann man selber machen. Workshops bietet das Stadt Land Food Festival en masse.

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Fermentieren ist das neue Backen und Imkern in einem. Und, ehrlich, es ist sooo viel einfacher!

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Wie man Kohlrabi und Weißkraut einlegt, lernt man gleich vor Ort.

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Stadt Land Food Festival.

1. – 3. Oktober in und um die Markthalle IX.

http://stadtlandfood.com/

https://markthalleneun.de/stadt-land-food-festival/

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Altes Handwerk im neuen Design. Designfestival DMY 2016.

Odyssey 2016 – unter diesem Motto findet zum 14. Mal in Berlin das Designfestival DMY statt. Diesmal geht es um Grenzüberschreitungen zwischen den Gestaltungsdisziplinen.

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Denn es reicht heutzutage nicht mehr, formschöne Suppenlöffel oder ausgeflippte Brillengestelle zu entwickeln. Heute arbeiten Designer oft an der Schnittstelle – vor allem zwischen Gestaltung und Programmierung.

 

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Koreanisch lecker. Der Pojangmacha-Markt.

Berlin hat in Sachen Foodtrends immer wieder was Neues parat. Jede Woche finden über die Stadt verteilt Street Food Märkte und Events statt. Eine Veranstaltung hat sich dabei einen echten Cult-Status „erkocht“ – der Koreanische Street Food Market in Berlin Mitte. Der findet ein Mal im Monat statt, und auch ich habe die Gelegenheit genutzt, um mich durch die koreanische Küche zu schlemmen. Und ich bin Pappsatt geworden! ​

Hähnchen in Sojamarinade

Ich habe mit Hähnchenflügel angefangen, die in scharfer Sojasoße mariniert und frittiert waren. 

 

Kimchi-Pfannkuchen & Ddeokbughi

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Berlin Fashion Week: Der Berliner Mode Salon

Die Berlin Fashion Week ist vielleicht nicht so international-glamourös wie die Modeschauen in Paris oder Mailand, aber die Veranstalter machen aus diesem Manko eine Tugend – und besinnen sich auf ihre Identität – deutsche Mode. Aber was macht deutsches Modedesing aus? Ein klärendes Gespräch aus dem Pop-Up-Shop im KaDeWe mit einem, der es wissen sollte: Marcus Kurz, Mitinitiatior des Berliner Mode Salons.

 

MARCUS KURZ - Co-Initiator DER BERLINER MODE SALON©PR

Die Deutschen haben es ganz schön bunt im Schlafzimmer… Zumindest, wenn man nach den farbenprächtigen filigran gemusterten Pyjamas des Münchener Labels Horror Vacui urteilt. Die Deutschen lieben vermooste Wälder – darauf lässt die aktuell populäre

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Berlin Food Week 2015: House of Food…

Im Späti Deluxe gibt es seltene und trendige Produkte.

In der Restaurant Street gibt es Kostproben aus berühmten Küchen.

In der Actionküche gibt es Profiköche zum was lernen und Kochlöffel zum selber schwingen.

Im ersten Stock gibt es Weinmarket – der Zweck ist selbsterklärend.

 

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House of Food im Rahmen der Berlin Food Week: Verkostungen, Seminare, Show-Cooking.

 

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Essen in der Box: Der neue Trend hat etliche Variationen – wie z.B. Straßenkühlschränken, an welchen Tüten mit Kochzutaten für ein bestimmtes Gericht gekauft werden können… wie Zigaretten oder Kondome…

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Berlin Food Week 2015: Der Gastro-Gründertag… und alle sind so Yummi!

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Auf dem Gastro-Gründertag trafen sind Foodies, Hobby-Köche und Profis zum Austausch über das Thema "Selbstständig und erfolgreich in der Gastronomie".

 

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Unter den geladenen Gästen – die Berliner Promi-Bäckerin und Besitzerin einer Kaffee-Rösterei Cynthia Barcomi, die neben ihrem Wissen über erfolgreiches Gastro-Business, großzügig ihre berühmten Scones und Blaubeermuffins verteilte.

 

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Vegetarisch ist längst kein Trend mehr, sondern eine Selbstverständlichkeit – nicht nur auf der Speiskarte. Auch als Raumdeko ist Salat der Hit. Hier – in den Räumen von InFarm, dem Kreuzberger Spezialisten für "Indoor farming".

 

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Welcher Food Trend schmeckt auch Dinos? Paleo!

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Food-Bloggerinnen, Food-Journalisten und Food-Entrepreneurs unter sich.

Ihre Botschaften: 

Green Smoothies sind soooo 2013. Die Stulle is the Tramp. Die Brühe ist die Suppe der kommenden Wintersaison. Und – last but not least – man will die Gesichter hinter den Gerichten kennen. Und ihre Geschichten.

http://www.berlinfoodweek.de/gastro-gruendertag/

 

Berlin Food Week 2015. Zum Auftakt – ein Bissen auf dem Bite Markt.

Die Vorboten der Berlin Food Week 2015!

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Food Trucks zwischen Gedächtniskirche und dem Bikini-Haus.

 

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Häppchen mit Aussicht. Auf dem Bite Market im Bikini-Haus gibt es französische Tartes, japanische Bento-Boxen und österreichischen Käse. Viel mehr aber auch nicht. Urteil nach einem Rundgang und einem Petit Four – die Affen hinterm Fenster zum Zoo sind auch die ganze Zeit am futtern.

 

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Die beiden Japanerinnen betreiben ein Deli in Mitte. Neben den Klassikern wie Onigiri gibt es auch Minipfannkuchen mit süßer Bohnenpaste. Wohl eine europäische Variante der Reismehl-Pralinen Mochi.

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"Er" (auf dem Filmplakat) wäre nicht begeistert, dass heutzutage Schnitzel Wiener Art auch mal in ein Burger-Brötchen gesteckt wird. Der Food-Truck ist riesig und fast immer ist eine kleine Schlange davor. Wie es schmeckt? Wie Schweineschnitzel im Weißmehlbrötchen…

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Stulle ist die neue Currywurst. Seit einiger Zeit sind belegte Brote in Berlin in aller Munde und die Geschäftsidee etlicher culinarischer Start Ups. Gutes Brot ist Pflicht. Was drauf kommt – Geschmackssache. Hier wird eine Scheibe mit Avocado und Ziegenkäse kredenzt. Kostenpunkt 5.50 Euro.

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Von Hanf-Samen-Topping bis zur Granatapfel-Salsa.

Berlin Food Week verspricht ein kulinarisches Abenteuer.

Auf meiner Karte – Gastro-Gründer-Tag, Food Porn Award und ein Wochenende im Hause of Food.

http://www.berlinfoodweek.de/

 

Menschsein zwischen Holzkisten. Berliner Choreografin Hyoun-Min Kim auf der Suche nach menschlichen Grundbedürfnissen

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Wie tanzt man Intimität? Oder Zugehörigkeitsgefühl? Oder Hoffnung? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die koreanisch-deutsche Performerin und Choreografin Hyoung-Min Kim.


Holzkisten. Dutzende. Aufeinandergestapelt zu Türmen und Mauern. Fällt das grüne Licht von hinten durch, wirft die Konstruktion Schatten, die an einen nächtlichen Straßenzug erinnern. Strahlt eine Lampe den Bau von vorne an, wächst an der im Hintergrund eine Skyline hoch. Hinter der Wand aus Kisten – eine Frau, sie liegt auf dem Boden, bewegt sich langsam, kriecht, wirft mal einen Arm hoch, und verschwindet wieder hinter den Holzlatten. Die Kastenwand ist für sie Grenze und Schutzwall, Hindernis und Stütze zugleich.Am Ende des Stückes sei sie oft den Tränen nahe, sagt Hyoung-Min Kim: „Das ist wirklich persönlich… weil das ist, was ich fühle, was da kommt – manchmal wirklich touching.“

Hyoung-Min Kim streift sich die schweren schwarzen Haare aus dem Gesicht und ist in der Tat sichtlich bewegt. Während der Probe hat sie sich einen Platz ganz oben und ganz hinten im Saal gesucht. Vielleicht will sie den Überblick behalten. Vielleicht sucht sie Abstand. Ihr neues Werk – ein einstündiges Solo für eine Tänzerin – hat sie „Nach dem Ende kommt noch was“ genannt.  Darin sucht sie auf Antworten auf die Frage „Was ist Identität?“. „Wir brauchen identity… und als koreanische Person in Deutschland – ich immer frage – was ist meine identity… und auch mein Mann ist Deutscher und ich immer frage –  was ist unsere Identitiy?“

Vor einiger Zeit, erzählt Hyoung-Min Kim, hat sie ein Interview mit dem Whistleblower Edward Snowden gelesen, der Intimität als einen wesentlichen Bestandteil des Persönlichkeitsrechts genannt hat. Das war der zündende Funke für die Choreografie. Conditio Humana – die Bedingungen des Menschseins – danach sucht die fünfunddreißigjährige Koreanerin in ihren Arbeiten. Etwa in Guest, Ghost oder Dust, zu Deutsch: Gast, Geist und Staub. Alles Bühnenstücke über den Weg und das Leben von Flüchtlingen, reduziert auf die wesentlichen Bedürfnisse eines Menschen. „Für mich the desire, die Hoffnung ist wirklich wichtig und auch Aufmerksamkeit… wir brauchen das.. und auch die intimicy.  Der Platz, der Ort, the place ist wirklich wichtig… die Frage über den Platz ist wirklich ein wichtiges Thema in unserem Leben“

In ihren Choreografien will Hyoung-Min Kim Zustände beschreiben, körperliche, gesellschaftliche, seelische Verfassung durch Bewegung ausdrucken. Mit den Mitteln des Körpers, sagt Hyoung-Min Kim, kann sie für alle verständlich darüber sprechen.


Nach dem Ende kommt noch was
Spieltermine im DOCK 11:

Premiere: 25. Juni 2015, 20.30 Uhr
weitere Vorstellungen am 26., 27. und 28. Juni, jeweils 20.30 Uhr

Am 28. Juni, im Anschluss Publikumsgespräch im Rahmen von Theaterscoutings Berlin

Canan Erek: Dancing in the … Bürgeramt

Warteräume sind schlimm. Laut, mit unbequemen Stühlen, auf denen man mitunter stundenlang ausharren muss. Niemand hält sich dort gerne auf. Außer Canan Erek, vielleicht. Die Choreografin macht Warteräume und Flure in Berliner Bürgerämtern zu Bühne. Skurill und spannend.

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Hier im Rathaus Tiergarten.

http://www.cananerek.de/

 

 

Im Dialog. Der älteste russischsprachige Verein Berlins Club Dialog besteht seit 25 Jahren.

Meine Reportrage im rbb kulturradio


http://www.kulturradio.de/programm/sendungen/131105/kulturtermin_1904.html


Es begann kurz vor der Wende. Mitten in Ost-Berlin wollte eine Gruppe sowjetischer Frauen – Wissenschaftlerinnen, Dozentinnen, Gattinnen von Militärangehörigen – nicht mehr abgeschottet leben. Sie wollten Kontakte, Austausch, Integration und gründeten den "Club Dialog". Ob Sprachkurse, kunstgeschichtliche Stadtführungen, Drogenberatungsstelle, bilingualer Kindergarten, Berufsorientierungskurse oder experimentelles Theater – „Club Dialog“ hat vieles von dem, was Berlin ausmacht – nur eben auf Russisch.