Was tun, wenn man als lyrischer Sopran nicht so richtig Lust auf Verdi und Schubert hat? Für Ethel Merhaut lautet die Antwort: die Musik der 20er und 30er Jahre singen.
Archiv der Kategorie: Menschen & Ereignisse
Die „schwarze Carmen“ von Berlin. Mezzosopranistin Vera Little
Vera Little (10. Dezember 1928, Memphis, Tennessee – 24. Oktober 2012, Berlin, Deutschland).
Sie kam nach Europa um der Rassentrennung in den USA zu entfliehen. Und um zu singen. Und sie ging in die Geschichte ein als die erste schwarze Opernsängerin, die vor dem Papst singen durfte und als erste schwarze Carmen in Kontinentaleuropa. Sie hatte die wichtigsten MezzoPartien in ihrem Repertoire und hat bei etlichen Uraufführungen ihre Rollen geprägt. Neben dem Singen war das Schreiben Vera Littles große Leidenschaft. Sie hat drei Gedichtbände und eine Sammlung von Erzählungen veröffentlicht.
Vera_Little_© Archiv Deutsche Oper Berlin
Mein Feature über die Opernsängerin Vera Little im Deutschlandfunk Kultur:
Die „schwarze Carmen“ von Berlin.
Erstausstrahlung am 17. März 2021.
Mozart als Mutmacher. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielt in Seniorenheimen.
Veröffentlicht am 05.05.20 auf rbb24 „RSB-Konzerte in Seniorenheimen: „Ich bin mehr für das Rockige – aber das war sehr beschwingt“
Kaum Besucher, keine Veranstaltungen: Durch die Corona-Krise ist es in vielen Berliner Kranken- und Senioreneinrichtungen ruhig geworden. Sofern nicht die Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin aufspielen.
Ein Hinterhof als Konzertsaal, Büsche und Blumenbeete als Kulisse, die grüne Wiese als Bühne, die Balkone als Ränge. Auf dem gepflasterten Weg stehen vier Notenpulte. Der Innenhof des Seniorenheims Haus am Kienhorstpark in Berlin-Reinickendorf füllt sich kurz vor Konzertbeginn mit Menschen.
Mit Sonnenhut und Einweghandschuhen
„Echtes Publikum vor Ort! Und die Leute sind schon ganz gespannt und freuen sich“, sagt die Leiterin der Einrichtung Angelika Liebing und zeigt auf die Terrasse und die Balkone. Sie beobachtet aufgeregt, wie Pflegerinnen ältere Damen in Rollstühlen in Reihen platzieren. Alle mit Abstand zueinander.
Selbstschutz oder Selbstsucht? Über das Für und Wider der Achtsamkeitspraxis.
Der Geist kommt nicht zur Ruhe. Die Gedanken kreisen. Die Seele findet keinen Halt. Über solche Beschwerden klagen immer mehr Menschen in unserer reizüberfluteten Welt. Abhilfe suchen viele im Üben der Achtsamkeit. Sie verspricht eine Besserung des Befindens durch die Rückbesinnung auf sich selbst. Doch Kritiker warnen vor negativen Nebeneffekten der Achtsamkeitspraxis, etwa wachsendem Egoismus und seelischer Abstumpfung. Die Sendung geht der Frage nach, ob der neue Gesellschaftstrend Risiken birgt.
Zur Sendung: https://www.rbb-online.de/rbbkultur/themen/leben/beitraege/2019/11/achtsamkeit.html
BERLINER BLAU: Die wundersame Geschichte einer Farbe
Preußisch Blau, Pariser Blau, Miloriblau, Chinesisch Blau: Berliner Blau ist eine Farbe mit vielen Namen und vielen Geschichten. Entdeckt durch Zufall Anfang des 18. Jahrhunderts, veränderte sie zuerst die Welt der Kunstmalerei. Dann machte sie Karriere als medizinisches Heilmittel. Und im 21. Jahrhundert ist Berliner Blau dabei, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Ein Blaues Wunder made in Berlin. Die Sendung erzählt die spannende Geschichte eines Berliner Exportschlagers.
Zur Sendung: https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/kulturtermin/archiv/20191111_1904.html
DRINGEND GESUCHT! Ausländische Pflegekräfte im deutschen Krankenhausalltag
Ob Krankenhaus oder Altersheim – überall, wo Menschen Pflege bedürfen, fehlt es in Deutschland an Personal. Eine schnelle Lösung des Problems bieten ausländische Fachkräfte, die in den letzten Jahren verstärkt angeworben werden, etwa in Mexiko. Sie haben eine fundierte Ausbildung, sprechen aber oft nur wenig Deutsch. Sie sind motiviert, kennen aber die Gepflogenheiten am neuen Arbeitsort nicht. Ein Dilemma, das Konfliktpotential birgt, gleichzeitig aber auch eine Chance ist – für Arbeitssuchende aus dem Ausland und die Patientenversorgung in Deutschland.
Die Pianistin Fidan Aghayeva-Edler spielt Werke wiederentdeckter Komponistinnen
Smetanas Moldau ist so etwas wie ein klassischer Gassenhauer. Kennt jeder, mag jeder. Kein Wunder, dass es auch oft aufgeführt wird. Für viele konzertierende Musiker ist es eine bewährte Strategie:
Stanford an der Spree. Warum ausländische Hochschulen in Berlin Filialen eröffnen.
Berlin gilt weltweit als einer der begehrtesten Universitätsstandorte und zählt 39 staatliche, private und kirchliche Hochschulen. Auch renommierte ausländische Universitäten, ob aus Japan oder aus den USA, unterhalten in Berlin Dependancen. Denn ein Studienaufenthalt in Berlin gilt in vielen Ländern als ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung.
Rock-Stars. Frauen auf dem Weg in die gehobene Gastronomie.
Von 300 Chefs, die in Deutschland aktuell mit einem oder mehr Michelin-Sternen ausgezeichnet wurden, sind nur neun Frauen. Das entspricht einer Frauenquote von drei Prozent in der Spitzengastronomie.
Mehr Drama! Die Staatsballett-Primaballerina Iana Salenko.
Wer sich in Berlin für das klassische Ballett interessiert, gerät beim Namen Iana Salenko ins Schwärmen. Die Primaballerina des Staatsballetts ist für ihre gestochen scharfe Technik weltweit umjubelt. In diesem Sommer ist die Tänzerin 35 Jahre alt geworden. Für viele Ballerinen ein Wendepunkt in der Karriere. Doch Iana Salenko ist auf der Höhe ihrer Form. Ein Hausbesuch.
Battle of Sexes. Deutsche Rapperinnen und ihre Szene.
Rap ist Männersache. Mit halbnackten Frauen in den Videos und herablassender, gewaltverherrlichender Sprache in den Texten, stürmen sie die Charts. Erfolgreiche Rapperinnen sind selten und werden nur zögerlich von Plattenfirmen oder Festivals gebucht. Dabei ist Rap inzwischen auch Frauensache. Akteurinnen wie die Berlinerin Sookee rappen erfolgreich zu frauenpolitischen Themen. Wie sehr hat sich der Rap in den letzten 30 Jahren emanzipiert? Vera Block spricht mit Rapperinnen über Nischen, Quoten, Charts und Selbstbehauptung.
„Pianist ist ein einsamer Beruf“. Der Klavierspieler Denis Kozhukhin im Porträt.
Denis Kozhukhin – dieser Name ist vielen Liebhabern der Klaviermusik inzwischen ein Begriff. Spätestens, seit dem er für Martha Argerich und Lang Lang eingesprungen war und mit der Staatskapelle unter der Leitung Daniel Barenboims überzeugte. Der Russe gilt als ein der spannendsten Künstler der jüngeren Generation.
„Alles, was ich mache, hat mit Musik zu tun.“ Der Heldentenor René Kollo wird 80.
Er war Siegfried im Jahrhundertring von Patrice Chéreau und er war ein Teenie-Start. Ein weltweit umjubelter Heldentenor und ein versierter Entertainer. Ein Besuch bei René Kollo.
Im Wohnzimmer von René Kollo hängt ein Gemälde. Das Porträt eines Clowns, der sitzend an einem Tisch lehnt. Herunterhängende Schultern, bunte Ballonhose, eine rote Kugelnase. Und kein Gesicht.
„Das habe ich mal in Paris gekauft. So sehe ich aus nach dem Tristan – gesichtslos, völlig zusammengesunken, der Clown, der seine Schuldigkeit getan hat.“
Um den Tristan durchzustehen, ließ sich Kollo in den Bühnenboden kleine Wasserquellen einbauen. Ähnlich aufgebaut wie die Trinkflaschen der Rennfahrer, steckten sie im Bühnengras. So konnte der Sänger schnell daran nuckeln, bevor es weiterging. Ein Heldentenor, erklärt Kollo, ist wie ein Langstreckenläufer:
Faire Helden. Heldenmarkt, die Messe für den nachhaltigen Konsum findet zum 7. Mal in Berlin statt.
Als 2010 in Berlin zum ersten Mal der Heldenmarkt stattfand, war das eher eine Veranstaltung für Hardcore- Umweltschützer. Inzwischen ist die Messe für den nachhaltigen Konsum eine Institution und findet in mehreren deutschen Städten statt. Eine Berliner Erfolgsgeschichte, sozusagen.
Es begann mit einem Sneaker aus recycelten Materialien. Lovis Willenberg, ein Berliner DJ, wollte ihn unbedingt haben. Doch den Schuh zu kaufen erwies sich als Problem. Also beschloss Lovis Willenberg einen Ort zu schaffen, wo Hersteller umweltfreundlicher, nachhaltiger Produkte ihre Ware präsentieren könnten. Er nannte diesen Ort ein wenig reißerisch und sehr romantisch – den Heldenmarkt:
„Es gibt entweder den Schrecken oder die Schönheit. Nichts dazwischen“. Mia Florentine Weiß über ihre neue Ausstellung MEMENTO MORI
„Es gibt entweder den Schrecken oder die Schönheit. Nichts dazwischen“, sagt die Performance-Künstlerin Mia Florentine Weiß und meint damit ihre Ausstellung MEMENTO MORI. Darin verbindet sie ihre ganz persönlichen Erfahrungen, ihren nackten Körper und ihre unruhigen Gedanken mit den Gegenständen, die den heutigen Alltag vielerorts bestimmen – Waffen, Stacheldraht, Gitter. Ein Besuch im Atelier der Extrem-Künstlerin.
Die Gebärmutter von Mia Florentine Weiß hat eine Anomalie. Sie ist nicht symmetrisch. Die Künstlerin zeigt auf ein Bild aus Neonleuchten, das in einer dunklen Ecke ihres Ateliers hängt. Aus der Ferne erinnert es an einen Stierschädel. Doch es ist ein Uterus. Ihr Uterus. Ur-Uterus, wie Mia Florentine Weiß das Werk nennt.