Zum Anhören hier klicken:
plisetskaya
Eine Sendung von Vera Block.
Erstausstrahlung: Kulturradiodio vom RBB, 2010.
Alle Rechte vorbehalten.
Zum Anhören hier klicken:
Eine Sendung von Vera Block.
Erstausstrahlung: Kulturradiodio vom RBB, 2010.
Alle Rechte vorbehalten.
Gestern waren die Brötchen noch gut, außen knusprig und innen weich. Heute allerdings sind sie schon trocken und hart. Doch es gibt angeblich viele Methoden, die alten Brötchen wieder genießbar zu machen. Die einen schwören auf den Trick mit der Mikrowelle, die anderen auf den Toaster, die Dritten auf den Dampf im Kopftopf und die Vierten setzen auf den Backofen.
Für den Radiosender Funkhaus Europa teste ich die beliebtesten Methoden.
http://www.funkhauseuropa.de/themen/essen/culinaria678.html
Es wird wärmer, in den Boutiquen und Einkaufspassagen verdrängen leichte Blusen und pastellfarbene Schals Wollpullover und Daunenjacken. Und sind sie schon modisch auf die kommende Sommersaison vorbereitet? Wenn nicht – hier unser heißer Tipp – besorgen Sie sich eine Latzhose! Das ist der Sommertrend 2015.
Und wie die meisten Modeerscheinungen greift auch diese Altbewährtes und Bekanntes auf. Hier mein Loblied auch die Latzhose.
Guy Laroche, Ralph Lauren, Jean Paul Gaultier – nicht nur diese Modeimperien setzen im Sommer 2015 auf Latzhose. Futuristisch extraweit im Eierschalenton, hauteng und mit Paspeltaschen oder sexy-hexy mit Netzeinsatz und nix drunter. Und natürlich aus Jeansstoff, industriell auf used getrimmt, besonders lässig – mit einem wie zufällig abgerissenen Träger.
"Ich frage mich, warum – auch hier in Paris – immer mehr Damen, die sonst High Fashion tragen, plötzlich in Latzhosen herumlaufen," fragt sich eine Modebloggerin auf dem Fashionportal Modepilot und beantwortet ihre Frage selbst: die Latzhose sei bequemer an- und auszuziehen, als all die Overalls und Jumpsuits, die in den vergangenen Jahren so in waren. Träger abknöpfen und den Rest erledigt die Schwerkraft. Die ganz coolen tragen Latzhosen heutzutage übrigens mit abgeknöpften Trägern, sodass der Latz über den Knien baumelt als eine Art Lendenschurz.
Ursprünglich war die Latzhose eine Arbeiterkluft. Die Hose mit dem Latz vor der Brust wurde in den USA erfunden. Die einen meinen, vom lettischen Emigranten Jacob Davis, seines Zeichens Schneider vom Denimlieferanten Levi Strauss. Andere Quellen behaupten, Latzhosen waren bereits Ende des 18. Jahrhunderts als praktische Arbeiterbekleidung bekannt und beliebt. Um 1850 wurden in den USA auch traditionelle Muster der Latzhose festgelegt – Weiß für Maler, Blau für Bauern und Gestreift für Eisenbahner. Heute tragen Girlies Latzhosen mit Blumenprints oder in Lederoptik. 99 Jahre, nachdem es Frauen zum ersten Mal in der Geschichte überhaupt erlaubt wurde, Latzhosen zu tragen. Während des Ersten Weltkrieges durften britische Arbeiterinnen das Bein- und Brustkleid anziehen. Und haben es zu einem Symbol gemacht. Und die Frauenbewegung machte in den 70-er Jahren aus der Latzhose ein politisches Statement.
Heute hängt eine Latzhose im Deutschen Historische Museum in einem Schaukasten als Exponat zum Thema Frauenbewegung. Und die Töchter der Feministinnen kaufen sich wieder Latzhosen, allerdings als Hot-Pants.
Sind es die Farben, die an arktisch karge Wiesen denken lassen, an vermooste Granitfelsen, honiggold schimmernden Whisky und schiefergrüne Wellen? Oder ist das der Stoff, rau und robust, der nicht zwischen den Fingern fließt, sondern die Hand zum hineingreifen und festhalten einlädt. Vielleicht aber ist es der gemütliche alles-wird-gut-Duft, der Wärme und Geborgenheit verspricht. Ach, Tweed ist einfach etwas Wunderbares…
Warum Queen Elisabeth und Miley Cyrus, James Bond und Sean Connery, jede zweite Leiche in den Agatha Christie-Romanen, US-First Lady Michelle Obama und Angela Merkel-Ehemann Joachim Sauer, Rapper Snoop Dogg und Startenor Thomas Quasthoff gleichermaßen dem fedlen Schafswollzwirn verfallen sind, ist leicht erklärt.
Neben den Trageeigenschaften ist es aber auch diese Aura einer Legende,
die den Stoff umgibt. Und die wehenden Highlander-Gewände sind nur ein Teil davon…
Seit Jahrhunderten wird Tweed in Schottland und Irland nach alter Tradition produziert. Dabei hat sich vor allem der Harris Tweed von der Inselgruppe der ÄußerenHybriden zu einer Art britischem Nationalheiligtum gemausert – als er vor genau 105 Jahren als geschützte Marke anerkannt wurde und das höchste Machtsymbol des Empires in sein Logo eingewebt bekam – den Orb, einen Reichsapfel. Als Mitte der Achtziger-Jahre die Queen of Punk Vivienne Westwood das Symbol für ihr Couture-Label entdeckte und auf einheimische Stoffe für ihre Kreationen zurückgriff, wurde aus Harris Tweed ein Modekult. Heute lassen namhafte Möbelhersteller Sofas mit exquisitem Harris Tweed beziehen, Sportimperien werfen Tweedsneakers auf den Markt und japanische Designer schneidern Bezüge für Autokopfstützen aus dem Stoff.
More than Tweed by www.irish-berlin.de
Wann darf ich endlich anfangen, ohne es mir gleich
am ersten Tag im Jahr mit der Hälfte meiner Bekannten zu verderben?
Wann erwische ich sie – schon wach, aber noch nicht auf dem Sprung?
Es ist ein Morgen der Fragen und des strategischen Überlegens.
Denn es soll der Tag werden, an dem ich zurückhole, was mir gehört.
Und zurückgebe, was nicht meines ist.
Statt auf dem Sofa eine Decke um die Beine zu wickeln und Reste aufzuessen,
die erwiesenermaßen das Beste am Neujahrsmorgen sind,
breite ich auf dem Küchentisch einen Stadtplan aus, stelle eine Route zusammen,
überlege, wie viel Zeit ich für die eine oder andere Entfernung brauchen
werde. Wenn das alles fertig ist, drehe ich Kreise um das Telefon und
werfe ungeduldige Blicke auf die Uhr. Darf ich schon, oder immer noch
nicht? Jetzt aber!
Die Frau am anderem Ende der Leitung klingt verschlafen – ich lasse mich nicht abwimmeln und kündige meinen Besuch an.
Zum Schluss frage ich nach, ob sie denn noch mein Buch hat.
„Welches Buch?!“
Na dieses, das du so unbedingt lesen wolltest. Du hast mich doch im Juni regelrecht dazu gezwungen, es dir zu leihen. Ich habe mich gewehrt, habe mehrmals versucht so zu tun, als ob ich deine Bitte vergessen hätte und gab dann schließlich nach, um dir das Buch in einem Café in der Oranienburger Str. feierlich zu übergeben. Du hast mir den Kaffee bezahlt und gabst das Versprechen, das Buch übernächste Woche zurück zu bringen.
Das war im Sommer.
Und jetzt hole ich es mir zurück. Das Buch, das in mein Regal gehört und nicht in fremde Schränke!
Der erste Januar ist der perfekte Tag, um Geliehenes zurückzufordern.
Und einer der wenigen im Jahr, wo die Zeit dafür da ist. An jedem anderen
Tag wird garantiert etwas dazwischen kommen – Überstunden, Krankheit der
Kinder, ausgefallene Busse, Vergesslichkeit. Am Neujahrstag habe ich meine
Schuldner im Schwitzkasten. Verschlafen, leicht verkatert, antriebslos!
Leichte Beute für den Gläubiger, der bereit ist, jede Entfernung
zurückzulegen, um endlich die Schulden einzutreiben.
Der Plan ist einfach, erfordert aber soziales Fingerspitzengefühl.
Während manche Bekannte über meinen Besuch vorgewarnt wurden, müssen andere überfallen werden.
Sturm und Drang ist die Devise, wenn man schnell und
unbeschadet die Buch-Befreiungs-Aktion durchführen will:
Klingeln, hereinstürzen, Küsschen-Küsschen, Käffchen, na-wie-gehts-denn-so-mann-haben-wir-uns-ewig-nicht-gesehen-oh-ich-muss-ja-wieder-los….
Und dann schlage ich zu.
Betroffene Gesichter: „Ja-a, wart´ mal kurz. Irgendwo hab´ ich es doch neulich gesehen. Danke, schönes Buch! ( manchmal guckt man mir dabei nicht in die Augen. Dann weiß ich, dass es bestenfalls zur Hälfte durchgeblättert wurde). Aber was soll´s! Hauptsache, ich halte es wieder in der Hand. Das Buch, das mir gehört.
Manchmal muss ich auf meinen Neujahrstouren durch die Stadt auch Abstecher zu den Menschen machen, denen
ich was schulde. Dieses ist aber ein leichtes Spiel – um mir unangenehme
Entschuldigungsarien zu ersparen, verpacke ich das Objekt in buntes Papier,
schreib ein Grußkärtchen und schiebe den Umschlag auf die feine englische
Art in den Briefkasten. Und weiter geht’s zur Befreiung vermisster Bücher aus der freundschaftlichen Geiselhaft.
Das Wiedersehen mit verliehenen Büchern löst bei mir oft Beklemmung aus.
Das Buch riecht anderes. So riechen manchmal Menschen, die man nach langer
Zeit wieder sieht, umarmt und merkt, dass man sich wieder aneinander
gewöhnen muss. Nie wieder, schwöre ich mir dann jedes mal. Nie wieder leihe ich ein Buch aus! An niemanden. Nie!
Nun ja. Jedes Jahr, am ersten Januar, stehe ich gegen 10 Uhr auf. Trinke
meinen Kaffee und greife zum Telefon. Ich muss wieder mal zurückerobern,
was in mein Buchregal gehört. Wieder die Stellen im Schrank suchen, wo die
Bücher mal standen. Sie hineinschieben, die Reihe angleichen.
Erleichtert ausatmen und mich dann auf das Sofa schmeißen, Beine ausstrecken, in eine warme Decke einwickeln und endlich! endlich! … die Reste vom Silvestertisch aufessen, die bekanntermaßen das Beste am Neujahrstag sind.
Zum Anhören der Sendung auf den Link klicken.
http://www.kulturradio.de/programm/sendungen/141109/gott_und_die_welt_0904.html
Er hat sich Bambus auf den Körper tätowieren lassen – ein Zen-Symbol. Die buddhistische Weltanschauung, sagt Mischa Naue, hat ihm die Kraft zu immer neuen Fluchtversuchen aus der DDR gegeben und half ihm, das Stasi-Gefängnis zu überleben. Geboren im dem Jahr, als John F. Kennedy seinen historischen Satz „Ich bin ein Berliner“ aussprach, ist Mischa Naue ein Berliner zwischen Zen und SED, zwischen Ost und West geworden.
Heute ist er ein Weltenbummler und Neuköllner, Koch und Lebenskünstler – ein echter Berliner Junge
Der grüne Smoothie mit Wildkräutern, Spinat und Avocado ist die ideale Stärkung für einen Spaziergang entlang der Verkaufszelte und Auslagen auf dem Stadt Land Food-Festival in der Markthalle Neun im berühmten Kiez SO36 in Berlin kreuzberg. An einer Ecke wird der Biokaffee in verschiedenen Röstungen gekostet, an der anderen enthüllt ein bayerischer Müller die Geheimnisse des echten Vollkornmehls.
http://www.funkhauseuropa.de/themen/essen/culinaria460.html
Die Geschichte von Dmitrij Vrubel, der das berühmteste Bild auf der Berliner Mauer geschaffen hat.
Als Dmitrij Vrubel wenige Monate nach der Öffnung der Mauer Brezhnev und Honecker beim brüderlichen Bussi malte, ahnte der Russe nicht, dass sein Werk bald darauf zu den Symbolen des vereinten Deutschlands gehören wird. Und eines der meist fotografierten Motive der Hauptstadt. 20 Jahre später zog der regimekritische Künstler aus Moskau nach Berlin um. In die Stadt, die ihm Weltruhm aber kein Reichtum bescherte. Und an deren Leben er aktiv teilhaben will. Erstausstrahlung: Kulturradio, rbb.
Zum Anhören auf den Link klicken.
http://www.kulturradio.de/programm/sendungen/141008/kulturtermin_1904.html
Sankt Petersburg mausert sich immer mehr zu einer der angesagtesten Metropolen Europas. Das sogenannte Venedig des Nordens lockt nicht nur mit seiner imposanten Architektur und den romantischen weißen Nächten die Touristen nach Russland. Sankt-Petersburg ist eine Stadt mit einer zwar recht kurzen – gerade mal 300 Jahre – aber sehr turbulenten Geschichte. Vor hundert Jahren galt sie als die Wiege der Revolution und heute ist sie das Zentrum des freigeistigen Undergrounds. Sankt Petersburg ist anders, ist westlich, ist eigensinnig. Selbst der Kleidungsstil der Petersburger ist anders als im übrigen Russland. Das behauptet zumindest eine Ausstellung, die in Prenzlauer Berg alte und neue Mode aus Sankt Petersburg zeigt. Ewgenija Kuragina ist Fachfrau in Sachen Petersburger Stil. 1963 wurde sie auf dem Nevski-Prospekt entdeckt und beherrschte kurz darauf die Laufstege und die Modeseiten der sowjetischen Frauenzeitschriften wie „Die Bäuerin“ oder „Die Arbeiterin“.
http://www.kurakina-collection.com/interview-mit-vera-blockinterview-mit-vera-block/
Warteräume sind schlimm. Laut, mit unbequemen Stühlen, auf denen man mitunter stundenlang ausharren muss. Niemand hält sich dort gerne auf. Außer Canan Erek, vielleicht. Die Choreografin macht Warteräume und Flure in Berliner Bürgerämtern zu Bühne. Skurill und spannend.
Hier im Rathaus Tiergarten.
Wenn wir Museen und Galerien besuchen, so schwirrt einem hier und da der Gedanke durch den Kopf – ach, wie schön, das hätte ich soo gerne zu Hause. Wenn man selber als Galerist fungiert, ist es einfacher, sich ein paar Schätze zu besorgen. Aber der Galerist und Kunsthändler Ulrich Fiedler ist weiter gegangen und hat seine Galerie und seine Wohnung einfach miteinander kombiniert.
Die Galerie Ulrich Fiedler in der Charlottenburger Mommsenstraße ist streng gesehen gar keine. Eher eine geräumige Eckwohnung im ersten Stock. Aber sie birgt Design- und Gestaltungsschätze, meist aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Vor allem Bauhaus. Als die Galerie nach Jahrzehnten in Köln und einigen Jahren in der hippen Berliner Mitte 2008 in die gediegenen Räume mit Stuck und Fischgrätparkett einzog, war Ulrich Fiedler und seiner Frau klar – sie ziehen mit ein. Im Seitenflügel wird gewohnt. Zur Straße hin ausgestellt. Zurzeit – Kindermöbel der Bauhausära. Wenn wir Museen und Galerien besuchen, so schwirrt einem hier und da der Gedanke durch den Kopf – ach, wie schön, das hätte ich soo gerne zu Hause. Wenn man selber als Galerist fungiert, ist es einfacher, sich ein paar Schätze zu besorgen. Aber der Galerist und Kunsthändler Ulrich Fiedler ist weiter gegangen und hat seine Galerie und seine Wohnung einfach miteinander kombiniert.