Schokoeier, Marzinpaneier, Eierlikör. Rund um die Osterfeiertage ist das Ei allgegenwärtig.
Und wenn Sie inzwischen denken, dass Sie keine Eier mehr sehen können – dann sollten Sie die EGG-Kneipe in Berlin aufsuchen. Sie hat sich ganz und gar dem Ei verschrieben.
Am Kottbusser Damm in Kreuzberg reiht sich eine Imbissbude an die nächste – Döner, Pizza, Sushi – die übliche Multikulti-Küche Berlins. Die Egg-Kneipe hat sich in eine kleine Ladenzeile reingezwängt, nicht ganz an der Ecke, wie der Namen vermuten läßt, aber hier geht es ja auch um das Runde und nicht ums Eckige. Das Ei bestimmt in der Egg-Kneipe alles – die Deko, die Auswahl der Bücher und natürlich die Speisekarte: Die Grundidee ist entstanden, weil drei Leidenschaften zusammengekommen sind: Der eine im Team ist ein Sandwichfanatiker, geprägt durch eine lange Zeit in New York, der andere liebt das Ei abgöttisch, der dritte ist so sehr auf Crepes und dadurch ist dann das Konzept entstanden, dass wir was schnell to go auf die Hand geht, aber auch richtig gekochte Küche verbinden.
Wir – das sind drei Männer im bestem Alter, alle kommen aus der Berliner „irgendwas mit Medien“- Szene: ein Fotograf, ein Interior-Designer und ein Kommunikationsmanager. Die drei selbsternannten Eierköpfe arbeiten auch nach wie vor in ihren Hauptberufen und nebenbei – Achtung! – beg-Ei-stern sie sich für Eierspeisen. Dani, der Medienwirt, ist von den drEIern der Gesundheitsorientierte: Mein favorite thing sind die Eggrolls, ein eigenkreierter Teig, kann man sich vorstellen wie ein Crepe, ein leichten Sauerteigcharakter, aus Eiern logischerweise, Quark, Kastanienmehl und Reismehl, die sind glutenfrei, und superguter Snack für zwischendurch, auch für die Fitnessleute sehr gut, das ist so mein favorite.
Thies, der Innendesigner, schätzt insbesondere das Gelbe vom Ei: Also ich mach mir immer morgens hier einen sogenannten dreifachen Rittberger, drei Spiegeleier auf einem Toast, steht aber nicht auf der Karte, könnte aber passieren, dass es demnächst drauf landet.
Und Patrick, der Fotograf, der muss es auch noch fürs Auge hübsch haben. Gerade tüftelt er am Tagesgericht. Er krendezt es in einer dunklen Schale garniert mit leuchtend roten Pfefferkörnern: Heute z. B. habe ich ein Weißwein-Zimt-Risotto gemacht mit angebratenen Champions in Thymian-Knoblauch, mit Weißwein abgelöscht, schön Butter natürlich dazu, und dann on top, ohne das geht es natürlich nicht, das pochierte Ei, plus ein Tomatensugo, das wird dann so serviert ein bisschen Petersilie drauf, dann rosa Pfeffer und Sonnenblumenkerne sind auch noch dabei, das sind so Sachen, wo die Leute auch gerne bestellen, weil sie auch einfach kennen, okay, das ist ein Imbiss, aber in dem Imbiss wird richtig gekocht, ob klassische Eiergerichte, Omelett, Rührei, Spiegeleier mit einem Twist wie zum Beispiel ein Omelett mit Champignons und Büffelkäse.
Mit einem pochierten Ei on Top schaffen es die Berliner Kreativen selbst aus einem Chili eine Eierspeise zu machen. Und über noch eine Sache er-EI-fern sie sich mit Leidenschaft – die Wortspiele über das Ei: Alle Witze über Ei kommen von uns, steht ja wohl fest, ist ja schon immer so
Eine gackernde Männerrunde. Auch das passt natürlich in die EGG-Kneipe Patrick liest einen alten Sinnspruch von der Tafel ab: Es weiß ein jeder, wer's auch sei, gesund und stärkend ist das Ei.
Und bevor er sich wieder den Eiern in der Pfanne widmet, kann er sich diesen Satz nicht verkn-EI-fen: Ich hab's EI-lig.
Die Egg-Kneipe finden Sie am Kottbusser Damm 1, direkt gegenüber dem berühmten Markt am Maibachufer. Geöffnet ist sie täglich außer sonntags von 11 bis 20 Uhr.