Das Fermentieren von Lebensmitteln ist seit einiger Zeit ein großer Trend in Deutschland. Denn fermentierte Lebensmittel sind nicht nur lecker, sondern auch äußerst gesund – sie sind basisch, entzündungshemmend, gut für die Verdauung. Nun denkt man bei Fermentation als erstens wahrscheinlich an das urdeutsche Gericht Sauerkraut. In Asien, vor allem in Japan, fermentiert man mit Vorliebe Reis. Das dabei entstehende Produkt spielt in der gesunden asiatischen Küche eine enorm wichtige Rolle. Es heißt Koji. Und der junger Berliner Markus Shimizu gehört zu den ersten, die das geheimnisvolle Koji auch in Deutschland herstellen und vertreiben. Ein Besuch in der Werkstatt.
Markus Schimizu steht auf einem Hocker vor dem Arbeitstisch, auf dem drei Edelstahltröge nebeneinander stehen. Darin – klumpige Reismasse, in einem ist sie fast weiß, im anderen gräulich, im dritten rötlich. In der kleinen Werkstatt unweit vom Berliner Hauptbahnhof riecht es leicht nussig und süßlich nach Champignons und leichter Säure. Markus Schimizu steht vorgebeugt und rührt mit beiden Händen in den Trögen.
"Koji ist fermentierter Reis. Er wird mit Pilzsporen vermischt und wie Hefeteig angesetzt und bei bestimmter Temperatur und Feuchtigkeit fermentiert er und produziert dabei ganz viele Enzyme. Ich habe gerade Kojireis fermentiert, und Koji wächst und wird dabei klumpig und den entklumpe ich jetzt. Das ist eine ganze Menge und da steht man eine Weile, um das zu entbröseln."